Das neue Selbstbewusstsein der Betreuungskräfte

von | Okt. 23, 2025

Die CarePro Akademie begleitet Betreuungskräfte auf dem Weg eines neuen Selbstbewusstseins – mit Angeboten, die fachlich fundiert und zugleich menschlich nah sind. Ob in Vorträgen, E-Learnings oder in unserer Ausbildung zur Betreuungskraft nach §§ 43b, 53b SGB XI – wir fördern die Professionalisierung, stärken die Expertise und schaffen Raum für persönliche Weiterentwicklung. Und das immer am Puls der Zeit und mit Spaß am Lernen! Immer ansprechbar, im gegenseitigen Austausch, individuell und nahbar… So wächst aus Wissen Selbstvertrauen – und aus Engagement echte Qualität in der Betreuung.

Wie ein bislang stiller Berufsstand sichtbar, selbstbewusst und unverzichtbar geworden ist

Noch vor wenigen Jahren war der Beruf der Betreuungskraft – ob in Pflegeeinrichtungen oder in der ambulanten Betreuung zu Hause – für viele Menschen kaum greifbar. Pflege, ja, die kannte man. Aber Betreuung? Das klang oft nach „ein bisschen Gesellschaft leisten“, „mal spazieren gehen“ oder „beim Einkauf helfen“. Dass dahinter ein eigenständiges, verantwortungsvolles Berufsfeld steckt, das den Alltag älterer oder hilfsbedürftiger Menschen entscheidend prägt, war in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt.

Heute ist das anders: Gesetzliche Regelungen, gesellschaftliche Diskussionen über Pflege und Versorgung, die demografische Entwicklung – all das hat dazu beigetragen, dass Betreuungskräfte endlich den Platz bekommen, der ihnen zusteht: mitten im Zentrum sozialer Daseinsvorsorge. Und mit dieser neuen Sichtbarkeit wächst auch etwas anderes: ein neues Selbstbewusstsein.

Vom „helfenden Engel“ zur professionellen Fachkraft

Lange Zeit war das Bild der Betreuungskraft geprägt von Emotionen: warmherzig, geduldig, „eine gute Seele“. Doch so schön diese Attribute klingen – sie unterschätzten die fachlichen Anforderungen, die tägliche Verantwortung und die Professionalität, die in dieser Arbeit stecken. Mit Einführung der Qualifikation nach §53b SGB XI wurde erstmals gesetzlich festgeschrieben, welche Kompetenzen Betreuungskräfte mitbringen müssen. Das war ein Wendepunkt. Denn nun war klar: Betreuung ist kein „Kann“, sondern ein „Muss“ – im besten Sinne. Betreuung ist ein unverzichtbarer Bestandteil qualitätsvoller Pflege und Teil eines ganzheitlichen und humanitär orientierten Betreuungskonzepts.

Viele Betreuungskräfte berichten, dass sie durch diese Entwicklung eine neue Haltung zu ihrer Arbeit gefunden haben. Sie verstehen sich nicht mehr nur als unterstützende Helferinnen und Helfer, sondern als Fachkräfte mit klarer Rolle, eigener Expertise und hoher Verantwortung im Team. Dieses Selbstverständnis spiegelt sich im Alltag wider: in Fallbesprechungen, in Teamkonferenzen, in der Kommunikation mit Angehörigen – und nicht zuletzt in der Art, wie Betreuungskräfte über ihren Beruf sprechen.

Anerkennung wächst – Schritt für Schritt

Die öffentliche Wahrnehmung hat sich ebenfalls gewandelt. Betreuungskräfte tauchen heute zunehmend in Medienberichten, Fachveranstaltungen und politischen Diskussionen auf. Organisationen und Träger entwickeln gezielt Fortbildungsangebote und in vielen Einrichtungen werden Betreuungskräfte aktiv in Konzepte zur Lebensqualität und Alltagsgestaltung eingebunden.

Natürlich geht der Weg zur vollen Gleichstellung innerhalb der Pflege- und Betreuungslandschaft noch weiter. Doch das Fundament ist gelegt. Immer mehr Leitungen und Pflegeteams erkennen, dass Betreuungskräfte die Brücke schlagen zwischen Pflege, sozialer Teilhabe und emotionaler Unterstützung. Sie sind diejenigen, die Zeit schenken, Beziehung ermöglichen und Atmosphäre gestalten – Dinge, die in keinem Pflegeplan stehen, aber den entscheidenden Unterschied machen.

Fortbildung als Motor des Selbstbewusstseins

Mit dem wachsenden Bewusstsein für den Wert der Betreuungsarbeit steigt auch der Anspruch an Qualität. Fortbildungsangebote – etwa zu Kommunikation, Aktivierung, Demenzbegleitung, Biografiearbeit, Sterbebegleitung, aber auch zur Selbstfürsorge – werden nicht mehr nur als „Zusatzqualifikation“ verstanden, sondern als selbstverständlich und notwendig. Viele Betreuungskräfte nehmen das aktiv an: Sie wollen lernen, sich weiterentwickeln, ihr Wissen vertiefen und stärken.

Gerade in der ambulanten Betreuung, in der Betreuungskräfte oft sehr eigenständig arbeiten, stärkt Wissen das Selbstvertrauen. Wer weiß, wie man schwierige Situationen deeskaliert, mit Angehörigen kommuniziert oder individuelle Aktivierungen plant, kann selbstsicherer und professioneller auftreten. Und das verändert nicht nur die eigene Haltung, sondern auch die Wahrnehmung von außen: Fachlichkeit schafft Respekt. 

Zwischen Nähe und Professionalität

Das Besondere an der Betreuungsarbeit ist die Verbindung von Menschlichkeit und Fachlichkeit. Betreuungskräfte bewegen sich in einem Spannungsfeld: Sie sind nah dran, hören zu, trösten, lachen, begleiten – und gleichzeitig müssen sie professionell bleiben, Grenzen kennen und Verantwortung tragen.

Dieses Gleichgewicht zu halten, erfordert innere Stärke und Reflexion. Und genau hier zeigt sich das neue Selbstbewusstsein: Betreuungskräfte wissen heute, dass Empathie kein Gegensatz zu Professionalität ist – sondern ihr Kern. Sie verstehen, dass ihre Arbeit nicht „Nebenbei“ ist, sondern ein entscheidender Bestandteil würdevoller Versorgung.

Eine neue Kultur des Respekts

In vielen Einrichtungen und Pflegediensten entsteht derzeit eine neue Kultur: Betreuungskräfte werden nicht mehr nur als „Zusatz“, sondern als Teil eines interdisziplinären Teams gesehen. Sie sind bei Fallbesprechungen dabei, ihre Beobachtungen werden ernst genommen, ihre Vorschläge fließen in Pflegeplanungen ein.

Nicht zuletzt verändert sich auch die Kommunikation mit Angehörigen. Wo früher oft Pflege im Vordergrund stand („Wann kommt der Pflegedienst?“), hört man heute immer öfter: „Wann kommt denn die Betreuungskraft?“ Dieser Satz ist sicherlich Ausdruck einer neuen Wertschätzung.

Unser Fazit: Selbstbewusst in die Zukunft

Das neue Selbstbewusstsein von Betreuungskräften ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis von Professionalisierung, gesetzlicher Anerkennung, gesellschaftlichem Wandel – und der täglichen, sichtbaren Wirkung ihrer Arbeit. Sie stehen für ein Berufsbild, das Menschlichkeit mit Kompetenz verbindet, und sie verkörpern eine Haltung, die unsere alternde Gesellschaft dringend braucht: aufmerksam, zugewandt, respektvoll.

Je stärker dieses Selbstbewusstsein wächst, desto mehr kann sich auch das Berufsbild weiterentwickeln – mit neuen Perspektiven, Karrierewegen und gesellschaftlicher Anerkennung. Denn klar ist: Betreuung ist mehr als „Beschäftigung“. Betreuung ist Beziehung, Präsenz, Lebensqualität.

Und genau dabei, liebe Leser:innen, möchten wir mit unserem Angebot unterstützen: Gemeinsam und im Schulterschluss mit den Teilnehmenden unseres Programms diese Entwicklung weiter aktiv vorantreiben und festigen!

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